Der Herbst ist da, der Winter kommt, wir sollen in diesem Jahr die Heizung möglichst weit herunterdrehen und uns lieber wärmer anziehen. Also ist wieder einmal Selbstwirksamkeit gefragt, wenn es darum geht, den Winter möglichst ohne Erkältungen zu überstehen.
Und wie immer steht unsere Nahrung an vorderster Stelle, wenn es darum geht, gesund und voller Lebenskraft zu bleiben.
Zuerst beachten wir die grundlegenden Regeln einer ausgewogenen Ernährung mit ausreichend Eiweiß, gesunden Fetten (hier seien vor allem unser wertvolles mediterranes natives Olivenöl und unsere Omega-3-Fettsäuren in Form von Algen- oder Fischöl erwähnt) sowie reichlich Gemüse und Obst zur Deckung unseres Vitaminhaushaltes aber auch zur Versorgung mit sekundären Pflanzenstoffen. Daneben sollten wir die zusätzliche Vitamin D Substitution als Nahrungsergänzungsmittel und dann natürlich auch noch den gezielten Einsatz von Ballaststoffen durch das Essen moderater Mengen an Vollkornprodukten, Gemüse und Obst oder die Ausnutzung der resistenten Stärke, wenn wir Kartoffeln, Nudeln oder Reis nach dem Kochen abkühlen lassen und dann erst wiedererwärmt oder kalt zu uns nehmen, beachten.
Damit ist die Basis gelegt. Wenn wir uns daran halten, sind unsere Körper schon optimal darauf vorbereitet, sich Erkrankungen jeglicher Form entgegenzustellen.
Aber wir Menschen suchen wohl immer nach etwas Besonderem, obwohl wir wahrscheinlich am weitesten damit kommen, das einfache Leben konsequent zu leben. Dies versuchen wir auch in unserer Studioarbeit und in unseren Seminaren zu vermitteln.
Trotzdem wollen wir hier denjenigen, die es noch etwas genauer und besser machen wollen, ein paar Tipps geben, welche einheimischen Superfoods Sie nutzen können, um Ihren Körper noch optimaler zu versorgen.
10 heimische Superfoods
1. Die Beerenklassiker: Heidel- und Himbeeren, aber auch die Brombeere
Über unsere einheimischen Beeren haben wir schon in einem unserer letzten Newsletter berichtet. Heidel-, Him- oder Brombeeren sind wahre Vitaminspeicher und mit ihrer dunklen Farbe enthalten sie zusätzlich viele wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Es bietet sich also geradezu an, sie in unser Morgenmüsli zu integrieren, um so den Körper optimal zu versorgen. Auch als Toppings in Salaten sorgen sie durch ihren süßsäuerlichen Geschmack für einen lukullischen Extrakick. Denken Sie daran, falls Sie diese Früchte im Garten haben, als Marmelade zerkocht in Zucker ertränkt, ist ihre gesundheitsboosternde Wirkung dahin. Deshalb sollten Sie die Früchte, die Sie nicht frisch verzehren können, einfrieren, um Sie dann in den obstarmen Wintermonaten genießen zu können. Die Brombeeren können Sie einfach vor dem Einfrieren pürieren. Das Mus schmeckt pur oder im Smoothie auch mit Joghurt oder Quark. Selbst Brombeerblätter können Sie verwenden. Kochen Sie sich mit den Blättern einen Tee. Sie wirken gut gegen Magen-Darm-Reizungen, bei Durchfall oder Sodbrennen, haben einen lindernden Effekt bei Blasenentzündungen und wirken blutreinigend.
2. Holunderbeeren
Holunderbeerensaft ist einer unserer Topfavoriten bei Erkältungen. Selbst gemachter Holundersaft kostet nichts und stärkt unsere Abwehrkräfte. Sammeln Sie dazu die reifen Beeren. Wir entfernen Sie immer von den grünen Strunken, kochen sie dann kurz mit Wasser auf und zerdrücken sie dann mit einer Presse durch ein feines Sieb. Der Saft wird dann heiß in Flaschen abgefüllt. So haben Sie Ihre Heilquelle den ganzen Winter über bereitstehen. Bei beginnenden Infektzeichen genießen Sie den Saft leicht verdünnt, heiß mit ein wenig Honig.
3. Walnüsse
Nüsse punkten in Richtung gesunde Eiweiße und Fettsäuren. Sie stellen einen idealen kleinen Snack da, falls wir unterwegs doch mal vom Hunger überrascht werden. Wallnussbäume finden Sie auch in Ihrer Umgebung. Sie sind wertvolle heimische Nährstofflieferanten. Vor allem ihr hoher Omega-3 Fettsäuregehalt schützt uns vor Krankheiten. 6 Wallnüsse am Tag sollen den Cholesterinspiegel senken. Aber die Wirkung von Omega 3 geht weit über diesen Effekt hinaus. Besuchen Sie doch einfach mal eines unserer Omega-3-Seminare. Vielleicht werden auch Sie dann ein Fan.
4. Hafer
Haferflocken sind wohl eines der gesündesten Getreidesorten, die in unserer Heimat wachsen. Sie bilden die Grundlage unserer gesunden Ernährungsumstellung, denn durch ihren hohen Ballaststoffgehalt freuen sich auch unsere Darmbakterien über diese Stärkung und ein gesunder Darm stärkt nicht nur unsere Abwehrkräfte, sondern macht uns auch glücklich. Der Ballaststoff Betaglucan, der in Haferflocken vorhanden ist, hält uns lange satt und verhindert Heißhungerattacken. Außerdem enthalten Haferflocken nur sehr wenig Gluten. Haferflocken senken den Blutzuckerspiegel.
Egel ob früh oder zum Mittag im Müsli oder als Haferbrot, Hafer-Apfelpfannkuchen, Haferflockenbratlinge oder herzhaftes Porridge, Haferflocken gehören eigentlich jeden Tag auf unseren Teller.
5. Sanddorn
Sanddorn kennen die meisten von uns als Vitamin C Booster. Das stimmt auch und so kann man mit Sanddorn sein Immunsystem gerade zu Beginn der kühleren Jahreszeiten stärken oder unmittelbar bei Beginn einer Erkältung mit Sanddornsaft oder -früchten aktiv gegensteuern. 100 g Sanddorn enthalten immerhin stolze 450 mg Vitamin C. Das Vitamin C und die im Sanddorn enthaltenen Flavonoide binden freie Radikale, die Alterungsprozesse fördern oder auch Krankheiten begünstigen können. Sanddorn enthält tatsächlich auch Vitamin B12, was wir sonst nur in tierischen Produkten finden und ist somit ein sogenanntes „Musthave“ für Vegetarier. Das in der Schale enthaltene Öl soll Sodbrennen verhindern und gegen Magenbeschwerden und Übersäuerung wirken. Durch seinen hohen Anteil an Betacarotin ist es gut für unsere Augen. Wie wäre es also mit einem Ausflug in die Natur zum Sanddornsammeln. Die beste Zeit liegt Ende September, Anfang Oktober, also schnell entschließen und los geht es.
6. Brennnessel
Über die Brennnessel haben wir schon einen Artikel Anfang des Jahres geschrieben, denn gerade die jungen zarten Sprieße lassen sich sehr gut zu einer Suppe oder für einen Salat oder Smoothie verwenden. Jetzt im Herbst kann man die Samen sammeln oder natürlich auch ganzjährig kaufen. Sie enthalten gesundes Eiweiß und gesunde Fettsäuren, Eisen, Calcium, Magnesium und Kieselsäure. Am besten mischen Sie die Samen in Ihren frisch hergestellten Smoothie oder verwenden sie beim Backen eines gesunden Brotes oder geben die Samen zu Suppen, Salaten oder Ihrem neuen Lieblingspesto.
7. Grünkohl
Grünkohl ist ein heimisches Wintergemüse. Wenn es wenig frisches Gemüse in Deutschland gibt, können wir uns durch Grünkohl das gesunde frische Gemüse direkt vom Markt oder aus dem Garten in den Kochtopf holen. Grünkohl enthält mehr Eisen und Omega 3 Fettsäuren als Rindfleisch. Er ist reich an Calcium und Magnesium und deckt mit 100 g unseren täglichen Mindestbedarf an Vitamin C.
8. Rote Bete
Schon durch die Farbstoffe allein wirkt die rote Bete als Superfood, denn sie enthält eine Menge Antioxydanzien die freie Radikale in unserem Körper binden und uns so vor Erkrankungen schützen. Zusätzlich enthält sie relativ viel Eisen. Durch ihren hohen Nitratgehalt nutzen sie sogar Ausdauersportler zur Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit. Denn Nitrat verringert den Sauerstoffbedarf in den Muskelzellen und macht sie länger leistungsfähig. Betanin aus der roten Bete hilft der Leber bei den Entgiftungsprozessen
9. Sauerkraut
Das gute altbekannte Sauerkraut bietet als fermentiertes Lebensmittel einen gesunden Extragenuss für unseren Darm. Dazu müssen wir es allerdings roh genießen, denn in gekochter Form bleibt nur die Hälfte der Gesundheit, die präbiotische Wirkung des Weißkohles, aber nicht die probiotische Wirkung der Milchsäurebakterien. Und auch Sauerkraut nutzen wir überwiegend als Herbst- und Wintergemüse und somit als regionales Superfood. Sauerkraut entsteht durch die Fermentation von Weißkohl durch Milchsäurebakterien, die auf dem Kohl leben und unter Sauerstoffausschluss im feuchten Milieu anfangen, diesen zu fermentieren. Dabei vermehren sich die Milchsäurebakterien massenhaft, so dass ein probiotisches Nahrungsmittel entsteht. Auch Sauerkraut enthält, wichtig für Vegetarier, Vitamin B12.
10. Honig
Zu guter Letzt noch etwas, was unsere Lust auf Süßes befriedigt und trotzdem in Maßen gesundheitsfördernde Aspekte in sich trägt: der Honig! Es gibt zwar wenige wissenschaftliche Beweise über die medizinische Wirkung von Honig, aber er enthält als natürliches Süßungsmittel verschiedene Spurenelemente, Vitamine und Mineralstoffe, die die Abwehrkräfte stärken und Heilungsprozesse fördern können. So benutzt man den Honig als Entzündungshemmer bei Erkältungen oder auch lokal bei chronischen, nicht heilenden Wunden. Also wenn schon süß, dann nutzen Sie Honig aus der Region.