Welcher Darmtyp sind Sie?

Als Darmmikrobiom bezeichnet man die Gesamtheit aller im Darm lebenden Mikroorganismen. Es enthält also Pilze, Hefen, Viren und Archaeen (Urbakterien). Hauptsächlich besteht es aber aus Bakterien. Seit 2011 ist bekannt, dass man Menschen in 3 unterschiedliche Darmtypen (Enterotypen) einteilen kann. Beeindruckend, dass sich ganz klar 3 Typen herauskristallisieren, in die man alle Menschen einordnen kann.

Man bezeichnet sie einfach gesprochen als Enterotyp 1, Enterotyp 2 bzw. Enterotyp 3 oder komplizierter ausgesprochen nach den Gattungen, die am häufigsten in dem individuellen Mikrobiom vorkommen als Bacteroides-Typ, Prevotella-Typ oder den seltenen Ruminococcustyp. Beeindruckend ist, dass diese Typen im Menschen sehr stabil sind. Was ergibt sich daraus für unser Leben?

Der Enterotyp hat großen Einfluss darauf, wie effizient Menschen Nährstoffe verarbeiten können und wie gut ihre Vitamineigenproduktion im Darm ist.

Der Enterotyp 1 (Bakteroides- dominanter Typ korreliert mit einer Ernährung, die einen hohen Anteil an Proteinen und gesättigten Fettsäuren enthält.

Den Enterotyp 2- Prevotella-dominanter Typ, findet man hauptsächlich bei Menschen, deren Ernährung, Kohlenhydrat dominiert ist.

Der Enterotyp 3- Ruminococcus-dominanter Typ spaltet Zucker und Muzine (Schleime).

Die Forschungen, welche Effekte die unterschiedlichen Enterotypen für unsere Gesundheit und für die Aufnahme von Nahrungsmitteln bzw. Medikamenten u. ä. hat, werden noch eine Weile brauchen, bis daraus handfeste Empfehlungen für unser typgebundenes Essverhalten entwickelt werden können.

Einflussgrößen darauf, welchen Enterotypen man in sich trägt, haben unter anderem: die Geburt (Kaiserschnitt oder vaginale Entbindung), das Stillen als Probiotikum, die Ernährung, der Lifestyle mit Diäten, Ernährungsumstellungen und Sport und natürlich auch Medikamente und hier vor allem Antibiotika. Man kann den Enterotypen heutzutage bestimmen. Aber bei fehlenden Empfehlungskonsequenzen rate ich eher davon ab. Achten Sie lieber auf die im Artikel2 beschriebene Diversität, denn die Artenvielfalt hochzuhalten hat definitiv gesundheitlichen Nutzen für Sie.