Was verstehen wir unter einer gesunden Verdauung? Was kann man für eine gesunde Verdauung tun?
Nun, es gibt ein schönes Buch, in dem wir nachlesen können, wie wir es schaffen können, ein gesundes und gutes Gefühl in unserem Bauch zu entwickeln. Aber vielleicht beleuchten wir es heute noch
einmal neu, um allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, etwas diesbezüglich für sich zu tun.
Es ist so wichtig, dass wir unseren Bauch und unsere Verdauungsorgane gut behandeln, denn schließlich leben wir in Symbiose mit unseren Darmbakterien. Sie helfen uns, gesund und glücklich zu
bleiben, stärken unser Immunsystem (das zu 90 Prozent um den Darm herum verteilt ist).
Unsere Darmbakterien ernähren uns und versorgen uns mit Vitaminen und wir ernähren unsere Darmbakterien. Sie sind wahrscheinlich auch an unseren Glückshormonen beteiligt, denn nicht umsonst
spricht man in Bezug auf den Darm von unserem 2. Gehirn.
Wie also können wir dafür sorgen, dass es ihm gut geht und wir uns auf diese Weise selbst fit und gesund halten können?
Es gibt 2 Faktoren, die wir berücksichtigen müssen:
1. Was essen wir?
2. Wie essen wir?
Zum Thema 1 ) Was essen wir, damit es unserem Darm gut geht?
- Ballaststoffe 30 g pro Tag, damit wir unsere Darmbakterien gut ernähren und die tägliche Entleerung unseres Darmes fördern.
- Klares Wasser trinken (am optimalsten schon die ersten 200-500 ml früh am Morgen vor dem Frühstück). Achten Sie darauf, dass das Wasser nicht mit Weichmachern belastet ist, auch zu viel
Kohlensäure wäre eher ungünstig.
- Achten Sie darauf, nicht jeder Darm ist so fit, dass er mit rohem Gemüse und Obst ohne Beschwerden klar kommt. Gerade abends sollten Sie dann eher auf gegartes oder gekochtes Gemüse achten.
- Essen Sie nicht zu viel Obst und trinken Sie eher keine Obstsäfte. Fruktose und Sorbit kann der menschliche Körper nur begrenzt verarbeiten. Der Rest landet dann im Dickdarm und führt zu
Blähungen und Bauchweh.
- Wenn Sie häufig an Bauchschmerzen und Blähungen leiden, testen Sie bitte, ob Sie evtl. eine Lactose- (Milchzucker-)unverträglichkeit haben. Trinken Sie 1 Glas Milch auf nüchternen Magen.
Vertragen Sie diese problemlos, so ist Laktose nicht Ihr Problem, anderenfalls müssen Sie die verträgliche Dosis austesten oder auf Milchersatzprodukte zurückgreifen.
- Essen Sie Vollkornprodukte, denn auch die stecken voller gesunder Ballaststoffe und Vitamine. Und falls Sie an einer Divertikelkrankheit leiden, dann nutzen Sie die gesunden gemahlenen
Ballaststoffe aus gemahlenem Vollkorn. Auch Haferflocken haben reichlich gesunde Ballaststoffe und sind leicht verdaulich.
Zum Thema 2 ) Wie essen wir, ist mindestens genauso wichtig wie die erste Frage.
- Essen beginnt mit der Vorbereitung. Essen Sie nie nebenbei, sondern immer bewusst am Tisch mit den Augen und auch mit allen anderen Sinnen beim Essen. „Das Auge isst mit“, sagt ein altes
Sprichwort, und so beginnen unsere Speicheldrüsen auch schon mit der Produktion von Verdauungsenzymen, sobald wir appetitlich wirkende Nahrung sehen oder riechen. Diese Verdauungsenzyme sind
wichtig, denn schon durch den Speichel im Mund beginnt die Zersetzung des Nahrungsbreies und die Aufspaltung in die winzig kleinen Teilchen, die dann später über die Darmwände aufgenommen werden
können.
- Kauen Sie gründlich und zerkleinern Sie die Nahrung im Mund. Beim gründlichen Kauen wird die Nahrung nicht nur zerkleinert, sondern auch „eingespeichelt“ (also mit Verdauungsenzymen aus den
Speicheldrüsen vermischt). So werden vor allem schon Kohlenhydrate und Eiweiße aufgespalten. Diese Aufspaltung ist wichtig, um Blähungen und Bauchschmerzen zu vermeiden. Sie werden es spüren, wie
gut es Ihrem Bauch und Ihnen tut, wenn Sie sich zum Essen Zeit nehmen.
- Was dann im Magen- und Dünndarm abläuft, können Sie weniger gut beeinflussen, aber denken Sie dran, die Magensäure ist dazu da, die Eiweißaufspaltung voranzutreiben und schädliche Bakterien
und Viren, die über die Nahrung mit in unseren Körper gelangt sind, abzutöten. Es macht also wenig Sinn, die Magensäurebildung tagtäglich mit sogenannten Säureblockern zu verhindern. Damit können
Sie Entzündungen behandeln, die sich durch Stress oder falsche Ess- und Lebensgewohnheiten in Ihrem Magen oder auch durch Rückfluss der Säure in die Speiseröhre dort gebildet haben, aber von
einer prophylaktischen oder leichtfertigen Einnahme raten wir ab. Durch die Einnahme von Säureblockern verhindern Sie die Vorverdauung der Eiweiße. So werden weniger Mineralien und auch Vitamine
aufgenommen, und der Nahrungsbrei gelangt in einem Zustand in den Dünndarm, in dem die Verdauungssäfte, die dort vorhanden sind, es schwer haben, die Nahrung optimal weiter aufzuschlüsseln. So
kommen Nahrungsbestandteile in den Dickdarm, die dort eigentlich nichts zu suchen haben und sorgen dort vor Ort für Fäulnis mit den Folgen von Blähungen, einem falschen PH Wert und der Förderung
von krankmachenden Darmkeimen. Kein Wunder also, wenn unser Bauch dann mit Tönen und Schmerzen um Hilfe schreit.
- Kümmern Sie sich um Ihren Darm, hören Sie in sich hinein, welche Lebensmittel Sie in welchen Mengen und Zusammensetzungen gut vertragen. Menschen sind Individuen mit unterschiedlichen Genen,
unterschiedlichen Gefühlen und damit unterschiedlicher Wahrnehmung von Stress und Harmonie. Jeder Mensch wächst unter unterschiedlichen Bedingungen heran. Versuchen Sie, auf Ihr Bauchgefühl zu
hören.
- Förderlich sind regelmäßige, maßvolle Mahlzeiten.
- Zur besseren Verdauung helfen beim Einen Spaziergänge, beim Anderen ist es eher die ruhende Erholungspause nach der Mahlzeit.
- Für alle, die an Verstopfung leiden: auch hier gibt es Abhilfe. Bewegen Sie sich regelmäßig, am Besten am Morgen, nach dem Aufstehen in Form eines Spazierganges. Treppen oder kleine Anstiege
kurbeln die Darmbewegungen noch besser an als stures Geradeausgehen. Vorher etwas trinken, zum Beispiel ein Glas lauwarmes Wasser. So wird zum einen die Darmbewegung von innen gefördert, zum
andern durch die schaukelnden Bewegungen und die leichte, wechselnde Anspannung der Bauchdecken auch von außen angeregt. Sollten Sie sehr schlecht zu Fuß sein, können auch
vorwärts-rückwärts-Schaukeleinheiten auf einem Stuhl mit leicht erhöhten Füßen Schwung in den Darm bringen.
Unsere Aufzählung ist mit Sicherheit nicht vollzählig, aber es sind leichte und praktische Anregungen mit optimaler Wirkung. Denken Sie immer daran, Selbstwirksamkeit ist das größte Geschenk,
dass Sie sich selbst machen können.