Was verstehen wir unter der Diversität des Darmmikrobioms?
Ganz einfach: je mehr verschiedene Arten von Bakterien in unserem Darm leben, desto gesünder sind und fühlen wir uns. Warum ist das so und können wir diese Diversität beeinflussen?
Die Antwort lautet, ja, das können wir langfristig sehr gut.
Die Verschiedenartigkeit hängt von unseren Lebens- und Essgewohnheiten ab.
Eine entscheidende Rolle spielt dabei aber auch, dass wir möglichst nur im Notfall und unter strenger Abwägung von Nutzen und Risiko Antibiotika einnehmen, denn Antibiotika stören massiv die Vielartigkeit unserer Darmflora und häufig ist es schwierig, diese danach wieder aufzubauen.
Prä- und Probiotika helfen uns, die Diversität der Darmflora zu erhöhen. Ausreichend Gemüse, Obst und Vollkornprodukte zu essen, ist daher nicht nur eine Frage von gesunden Vitaminen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen, sondern umfasst vor allem die Aufnahme von Ballaststoffen, der Nahrung für unsere Darmbakterien. Pro Tag sollten wir ca. 30 Gramm Ballaststoffe aufnehmen. Das ist für viele leichter gesagt und getan.
Ernähren wir uns eine Zeitlang falsch oder müssen wir Antibiotika nehmen, so kann die Diversität der Darmflora deutlich abnehmen und die Entstehung chronischer Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen wird begünstigt.
Das Gute dazu: ändern Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten wieder zum Positiven, erholt sich im Allgemeinen auch Ihre Darmflora schnell wieder. Ernähren Sie sich aber immer und überwiegend falsch, so übertragen Sie die geringe Artenvielfalt der Darmkeime auch an Ihre Nachkommen und diese haben es dann wesentlich schwerer, wieder eine gesunde Artenfülle aufzubauen. Das sollte besonders werdende Mütter aufhorchen lassen. Wie oft hören wir von Menschen die Frage, warum trifft mich so eine Erkrankung, ich habe doch so gesund gelebt, aber die Weitergabe der Erbinformation und des Grundstockes unserer Abwehrkräfte, sei es das körpereigene Immunsystem oder die körpereigene Darmflora werden schon durch unsere Vorfahren mitbestimmt. Wir haben also nur die Zukunft und das Hier und Jetzt in der Hand, aber nicht die Vergangenheit. Naturvölker beherbergen eine wesentlich größere Artenvielfalt in ihrem Darm als Menschen in den Industrienationen.
Beeinflussbare Faktoren sind:
1. Vermeidung unnötiger Antibiosen
2. Abbau von chronischem Stress
3. Ausreichend Ballaststoffe essen (30 g /d) davon idealerweise 15 g resistente Stärke/d
4. Probiotika in die Nahrung mit einbauen wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut, Apfelessig oder saure Gurken, Kimchi
5.Verzichten sie auf toxische Substanzen Umweltgifte, Rauchen, Alkohol
Die besten Quellen für resistente Stärke sind:
100 g gegarte Hülsenfrüchte enthalten ca. 10 g resistente Stärke, 100 g gekochte Haferflocken 3,6 g, 1 Banane, die noch nicht sehr reif ist, hat 4,7 g resistente Stärke. Denken Sie auch an den Tipp aus unseren Ernährungsseminaren: der Anteil resistenter Stärke erhöht sich, wenn Sie stärkehaltige Lebensmittel wie Kartoffeln, Nudeln oder Reis nach dem Kochen abkühlen lassen.
Denken Sie immer dran, ein gesunder Darm sorgt für Gesundheit und Wohlbefinden, stabilisiert unseren Geist und kräftigt unseren Körper einschließlich unseres Immunsystems.