Arteriosklerose rückbilden- geht das auch natürlich?

Alle, die mich gut kennen wissen, dass ich in meiner täglichen Praxistätigkeit die Konzepte der klassischen Schulmedizin zum bestmöglichen Nutzen für die Gesundung und Gesunderhaltung meiner Patienten nutze. Trotz der Erfolge der Schulmedizin bin ich aber nach wie vor ein großer Verfechter der Natürlichkeit und versuche immer, auch Lösungen ohne Medikamente mit heilbringenden Erfolgen durch Lebensstilveränderungen zu finden. Dies ist sicher immer mit mehr Geduld und einem langfristigen Konzept verbunden, aber es gibt viele Menschen, die sich auch für diese Art der Medizin, die vielleicht am besten als Naturheilkunde zu bezeichnen ist, interessieren.

Die meisten Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Verkalkung der Arterien, die man auch als Arteriosklerose bezeichnet. Manche schon frühzeitig mit 30 oder 40 Jahren, andere erst im hohen Alter. Manche mit gesundheitlichen Folgen im Sinne eines Herzinfarktes oder Schlaganfalles oder verstopften Arterien in den Beinen, die dann zur Schaufensterkrankheit bis hin zum Ruheschmerz in den Beinen führen können, bei anderen bleiben die Veränderungen aber auch ohne jeglichen Krankheitswert. Als Risikofaktoren dafür, dass die Arteriosklerose zu Folgeerkrankungen führt, gelten Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht, Zuckerkrankheit, Bewegungsarmut, eine genetische Vorbelastung und sogar das männliche Geschlecht. Je mehr Risikofaktoren Sie bei sich zählen können, desto wichtiger ist es, vorzubeugen oder bei nachgewiesenen Verkalkungen konsequent zu reagieren. Im Folgenden werde ich Ihnen einige natürliche Möglichkeiten aufzählen, die dazu geeignet sind, Ablagerungen in den Gefäßen wieder rückgängig zu machen. Ich möchte aber auch deutlich betonen, dass ich es durchaus ebenso für viele Menschen als notwendig und wichtig erachte, sich gegebenenfalls auch medikamentös behandeln zu lassen.

Durch verschiedene Ursachen können sich in der inneren Haut der Gefäßwände Risse bilden (zum Beispiel durch Stress, zu hohe Blutdruckwerte oder durch entzündliche Veränderungen). In diesen Rissen lagern sich dann die ganz kleinen Anteile der LDL Partikel ein. LDL ist der Anteil des Cholesterins, der als gefährlich und krankmachend eingestuft wird. Schaut man genauer hin, ist es aber nur der Teil des LDL´s, der besonders klein ist, der hauptverantwortlich für das Voranschreiten einer Arteriosklerose ist. Nur diese Fraktion wirkt sehr Arteriosklerose fördernd, weshalb nicht alle Menschen mit einem hohen LDL Anteil gefährdet sind, eine folgenschwere Arteriosklerose zu entwickeln. Aus diesem Mechanismus kann man aber die natürlichen Gegenmittel gegen Arterienverkalkung ableiten. Viele glauben, man kann eine Arterienverkalkung nicht rückgängig machen, ähnlich, wie man lange Zeit dachte, Typ 2- Diabetes wäre nicht heilbar. Die Forschung hat uns etwas anderes gelehrt und ähnlich wie beim Diabetes sind es auch hier Lebensstilveränderungen und die Ausnutzung bestimmter Naturprodukte, die uns dabei helfen können.

 

Hier nun einige der möglichen Naturprodukte:

 

1.       Es gibt heute gute Untersuchungen, die belegen, dass eine gute Versorgung mit Vitamin K2 Arterienverkalkungen rückgängig machen kann. Dazu sollten Sie Vitamin K2 als Nahrungsergänzungsmittel in einer Dosierung bis zu 180 µg/d einnehmen, um Ablagerungen in den Gefäßwänden zu reduzieren und mindestens 45 µg/d, um ihrer Entstehung vorzubeugen.

2.       Auch die komplexe Anwendung von Folsäure mit Vitamin B6 und B12 kann bei langfristiger Einnahme Arterienwandverdickungen signifikant verringern. Dies wurde schon in einer Doppelblindstudie im Jahr 2005 bewiesen, wird aber meines Erachtens aus unerklärlichen Gründen viel zu wenig genutzt. In dieser Studie erhielt eine Gruppe täglich 2,5 mg Folsäure, 20 mg Vitamin B6 und 500 µg Vitamin B12.  Die Wirkung liegt hier hauptsächlich in der Beeinflussung des Homocysteinspiegels (ein Zwischenprodukt im Eiweißstoffwechsel), der, wenn er in zu hohen Konzentrationen vorliegt, weil Umbauprozesse durch einen Mangel an Folsäure, B6 oder B12 gehemmt werden, die Gefäßwände beschädigt und so eine Arteriosklerose fördert. In einer Studie konnte gezeigt werden, dass schon die alleinige Einnahme von 5 mg Folsäure täglich über 18 Monate die Gefäßwanddicke in der Halsschlagader signifikant senken konnte., während sie in der Placebogruppe deutlich zunahm.

3.       Auch wer täglich 1000-2000 mg Vitamin C zu sich nimmt (über den Tag verteilt, da Vitamin C eine geringe Halbwertszeit hat und die Aufnahmefähigkeit über die Darmwand begrenzt ist) tut etwas für seine Gefäßgesundheit. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sagt zwar 120 mg/d wären für einen gesunden Menschen vollkommen ausreichend, aber ich möchte Sie nochmal daran erinnern, dass wir hier nicht mehr von gesunden Menschen sprechen können, denn Arteriosklerose ist eine Krankheit und schon die Verdickung der Gefäßwände, selbst wenn noch keine Plaqueablagerungen darauf zu sehen sind, stellen keinen gesunden Zustand mehr da. Zu einem gesunden Menschen zählt außerdem auch, dass man nicht gestresst sein sollte, eine gute Work-Life-Balance leben kann und ausreichend schläft und sich regeneriert. Denken wir an all diese bedeutsamen Dinge, gibt es wohl kaum noch jemanden, der sich sicher fühlen dürfte, wenn er sich pro Tag mit der von der DGE vorgeschlagenen Vitamin C Menge zufrieden gibt. Vitamin C wirkt antioxidativ und verhindert so die Bildung, gefäßschädigender Radikale.

4.       Auch Knoblauch kann Ablagerungen in den Gefäßen abbauen. Hier ist besonders der schwarze Knoblauch gemeint.  Knoblauch wirkt vielseitig positiv auf unsere Gefäßgesundheit: er senkt den Blutdruck und den Cholesterinspiegel, dienst als Blutverdünner und verhindert Arteriosklerose. Aus diesem Grund haben wir Ihnen in unserem Rezeptvorschlag dieses Mal auch die Zubereitung eines Zitronen-Knoblauch- Extraktes vorgestellt. Diese Kur 1 – 2 mal im Jahr dient Ihrer Regeneration und Gesundung, ist preiswert, natürlich und leicht umsetzbar. Gerade jetzt in der kühlen Jahreszeit bietet sie sich geradezu an, um sich mit gesunden Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen zu versorgen, die optimal auf die Gefäßgesundheit wirken. Es gibt auch einen sogenannten Gereiften Knoblauch Extrakt (kurz AGE genannt = Aged Garlic Extract), der die weichen und somit gefährlicheren Plaqueablagerungen reduzieren kann. Diese Stoffe des gereiften Knoblauchs, finden Sie auch im schwarzen Knoblauch, so dass Sie diesen, bei bekannter Arteriosklerose bevorzugen sollten. Schwarzer Knoblauch ist übrigens fermentierter weißer Knoblauch mit einer dadurch erhöhten antioxidativen Wirkung und Fehlen des auffälligen Geruchs nach dessen Genuss.

5.       Weitere Lebensmittel, die sich positiv auf die Gefäßgesundheit und auf die Verhinderung von Ablagerungen an den Gefäßwänden auswirken sind Granatäpfel, Kimchi und Kurkuma.

6.       Abschließend möchten wir noch darauf hinweisen, dass auch moderates Kraft- Ausdauertraining gut für unsere Gefäßgesundheit ist. Es gibt zwar Hinweise dafür, dass bei Leistungssportlern häufiger eine mäßige bis schwere Arteriosklerose auftritt, aber zum einen wird die durch die als Stress wirkenden ständig wiederkehrenden Maximalbelastungen verursacht, zum anderen hat man nachgewiesen, das bei diesen Sportlern seltener Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall auftreten, da es sich überwiegend um harte Plaques handelt, die weniger gefährlich sind als die sogenannten weichen Plaques, die häufiger zu schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

 

Und so haben wir letztendlich auch bei diesem Thema wieder unsere Top 3 eines gesunden, kraftvollen Lebens am Start: Stressreduktion mit einer guten Work-Life-Balance, moderater Sport und ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung gespickt mit besonderen Nahrungsergänzungsmitteln, wenn wir die volle Kraft und Gesundheit schon etwas eingebüßt haben.