Gewohnheitsänderungen nach Lockdownerleben

Das Leben lehrt uns, dass es uns besser geht, wenn wir versuchen, auch aus schwierigen oder schlechten Situationen positive Erfahrungen und Gedanken zu entwickeln. Und genau das, denken wir, ist das, was wir mitnehmen sollten aus dieser Zeit. Selbst wenn die schwierigen Zeiten nicht nur körperliche Folgen hinterlassen haben, sondern uns auch seelisch an die Grenzen brachten, kann dies letzten Endes das Signal für einen Neuanfang sein. Wann hat das Leben uns schon jemals so in die Ecke gedrängt? Wann hatten wir gesamtgesellschaftlich schon mal so einfache Ausreden fürs faul auf der Couch liegen, Serien streamen und uns das Ganze natürlich noch mit „Nervennahrung“ erträglicher zu machen. Viele von uns werden hin und her gerissen durch die ständigen oft sehr drastischen Darstellungen von einer Tod bringenden Pandemie auf der einen Seite und den absoluten Leugnern einer jeglichen Gefahr auf der anderen Seite. Und auch hier wieder, einzelne Berichte von schwerwiegenden Verläufen mit den Menschen Angst machenden Bildern von Intensivpatienten und Särgenstapel in Italien und Spanien, ständig der mahnende Satz der Kanzlerin: Wir dürfen das Gesundheitssystem nicht überlasten. Deshalb müssen wir uns alle zu Hause verstecken, selbst jetzt noch, wo seit Ende Dezember Impfungen der so gefährdeten älteren Bevölkerungen in Heimen und Impfstellen durchgeführt wurden. Wie immer möchte ich hier keine politische Diskussion lostreten, aber was nutzt es unserem öffentlichen Leben, wenn wir selbst 2 Monate nach diesen Impfungen immer noch nur vermummt und mit negativem Abstrichergebnis in die Heime dürfen und das öffentliche Leben immer noch nicht stattfindet? Welchen Sinn haben Impfungen, denen man so wenig Vertrauen schenkt, dass man alle Vorsichtsmaßnahmen belässt, selbst, wenn die Gefahrengruppen geimpft sind? Die Menschen in den Heimen haben seit Monaten kein Lächeln mehr zu sehen bekommen, weder vom Pflegepersonal noch von ihren Angehörigen. Viele von Ihnen wurden seit Monaten nicht mehr umarmt und hatten kaum Besuch. Kann sich eigentlich überhaupt jemand vorstellen, der nicht in einem Heim „eingesperrt“ ist, wie das sein muss? Was das mit uns macht?

Ich habe so viel Respekt vor diesen Menschen, die all das fast komplett ohne Protest über sich ergehen lassen, aber ich fühle auch eine große gesellschaftliche Schuld. Meines Erachtens wäre es durchaus sinnvoller gewesen, erst die Menschen zu impfen, die das gesellschaftliche Leben in Deutschland aufrechterhalten, wie Verkäuferinnen, Menschen in Pflegeberufen, Ärzte, Krankenschwester, Rettungskräfte, Lehrer und Erzieher. Wenn diese Menschen geimpft sind, können sie ihrer beruflichen Bestimmung wieder ohne Angst nachgehen und alle, die sich ihnen anvertrauen müssen und wollen, brauchen ebenso keine Angst zu haben, sie anzustecken oder durch sie und ihre vielen Kontakte eventuell infiziert zu werden. Sollte der Grund für den beschrittenen Weg der sein, dass man der Wirksamkeit des Impfstoffes nicht traut, dann haben wir wohl ein noch viel größeres Problem für dieses Jahr zu erwarten.

Aber nun zurück zu unseren Vorsätzen: Gewohnheiten durch Lockdownerfahrungen zu verändern.

Wir sind fest davon überzeugt, dass das, was wir hauptsächlich aus dieser Situation lernen sollten ist, dass wir unbedingt darauf achten müssen, Selbstverantwortung und Selbstwirksamkeit zu entwickeln und zu stärken, denn sowohl für solche Infektionsgeschehen als auch für Zivilisationskrankheiten schlechthin, wie Adipositas, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Krebs und Demenz gibt es keine wirksamen Schutzmaßnahmen durch unsere Regierung, ganz egal, welche Partei Sie auch immer wählen werden. Wir stecken viel zu tief in gesellschaftlichen Zwängen fest, in Denksystemen, in denen nicht mehr über den Tellerrand geschaut wird, jedenfalls nicht auf höherer politischer Ebene, da man sonst im Rahmen der Demokratie und des „Jeder weiß es besser Gefühls“ eine endlose und am Ende nichts bringende Diskussion lostreten würde. Also vertrauen Sie bitte den Menschen, die vor Ort anhand von lebenden Beispielen beweisen können, dass sie Lösungsmöglichkeiten kennen, die uns in ein gesünderes und nebenwirkungsärmeres Verhalten führen können. Es gibt viele Menschen, die Heilberufe oder ähnliche Richtungen ergriffen haben, um herauszubekommen, was gesundheitsförderlich ist und die das auch gern vermitteln. Solchen Menschen sollten wir zuhören und ihre Erfahrungen mit unseren eigenen abgleichen und darauf unsere Gewohnheiten orientieren.

Hier unsere Top 10 der guten Gewohnheiten, um die Gesunderhaltung täglich zu unterstützen:

1.       Gesunde, ausgewogene Ernährung, entweder mit dem 3 Mahlzeitenprinzip oder bei Bedarf und Interesse auch mittels Intervallfasten, im Sinne einer Flexicarb Ernährung, das heißt, Kohlenhydrate wie Brot, Reis, Kartoffeln, Nudeln, Kuchen und Süßwaren muss man sich durch Bewegung verdienen (siehe die folgenden Punkte). Bewegen Sie sich viel, dürfen mehr Kohlenhydrate in Ihren Bauch, als wenn Sie den ganzen Tag auf dem Bürostuhl oder der Couch sitzen. So kann man seine Mahlzeiten also durch seine Aktivitäten selbst bestimmen.

2.       Gemüse und Obst – die Hauptlieferanten von Vitalstoffen. Essen Sie täglich mindestens 5 Hände voll Gemüse und Obst (zum Beispiel im Verhältnis 3:2). Es darf auch mehr sein! Dadurch sichern Sie sich die Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen, die für das Funktionieren und das Zusammenspiel aller Abläufe in unserem Körper so entscheidend sind.

3.       Versuchen Sie, täglich maritime Omega-3 Fettsäuren aufzunehmen. Zum Beispiel in Form von Fisch- oder Algenöl (wir empfehlen die Produkte von Norsan). Omega 3 Fettsäuren sind das vergessene Lebensmittel schlechthin, obgleich ihre gesundheitlichen Bedeutungen mindestens ein ganzes Seminar in unseren Studios füllen! Regelmäßiger Konsum von Omega 3 Fettsäuren schützt vor Herz-Kreislauferkrankungen, Neurologischen Störungen, lindert Autoimmunerkrankungen und chronische Entzündungen in uns und senkt das Allergierisiko von Neugeborenen, bei ausreichendem Konsum durch die Mutter in der Schwangerschaft.

4.       Legen Sie für sich fest, wie oft und in welchen Ausmaß Sie pro Woche „über die Strenge schlagen wollen“. Wir schaffen es nicht, ganz ohne kleine Sünden zu leben und das müssen wir auch gar nicht, denn wenn wir im Ganzen ein gesundes Leben führen, kann unser Körper mit kleinen Stressreaktionen auch durch ungesunde Ernährung klarkommen. Die Dosis macht das Gift. Jeder sollte, je nach seinem körperlichen und gesundheitlichen Zustand für sich festlegen, welche Menge und welchen Rahmen er sich an Ausnahmen gönnt. Falls Sie befürchten, dass Sie das nicht allein entscheiden können, vereinbaren Sie doch einen individuellen Beratungstermin bei uns.

5.       Gehen sie 10000 Schritte am Tag. Diese grobe Regel wurde für Menschen entwickelt, die schon ein gesundheitliches Handicap in Form von Wohlstandserkrankungen mitbringen, um Risikofaktoren abzubauen und den Gesundheitszustand zu verbessern. Lassen Sie sich also einen Fitnesstracker mit Schrittzähler schenken oder tragen Sie Ihr Handy bei allen Bewegungen am Tag bei sich, dann sehen Sie schnell, wie viel man sich bewegen muss, um 10000 Schritte pro Tag zu schaffen.  Tasten Sie sich allmählich an diese Zahl heran oder wenn Sie Ihnen unerreichbar erscheint, legen Sie Ihr eigenes Ziel fest. Immer so, dass Sie es gut erreichen können, denn so werden Sie durch Erfolge positiv stimuliert und geben nicht so schnell auf, weil Sie es ja sowieso nicht schaffen. Sie werden merken, durch regelmäßige Spaziergänge haben Sie bald schon weniger Gelenkbeschwerden, denn Gehen ist die optimale Versorgung für Ihre Gelenke- und Knorpelstrukturen, ganz nach dem Motto, wer rastet, der rostet.

6.       Sport 2 x die Woche in Form von Gesundheitssport oder moderatem Kraft- Ausdauertraining und schon werden Sie seltener krank, haben mehr Energie, Lebensfreude, einen besseren Stoffwechsel mit einem höheren Energieverbrauch aber vor allem auch vielen gesundheitsförderlichen Stoffen, die Sie in sich selbst produzieren, den sogenannten Myokinen. Diese haben großen Einfluss auf Alterungsprozesse, die Regelung unseres Immunsystems und die Steuerung und Erneuerung unserer Hirnstrukturen. So reduzieren Sie Ihr Risiko, Zivilisationserkrankungen zu bekommen ebenso wie das Risiko zu schweren Verläufen von Infektionserkrankungen, Sie altern langsamer und sehen einfach besser aus.

7.       Regeneration – zum Beispiel in Form von meditativem Sport wie Yoga, Pilates oder Qigong, Meditationsübungen in Form von Achtsamkeitsübungen, Muskelrelaxation, Atemübungen, Sitzen in Stille, Gehmeditation – es gibt so viele Möglichkeiten, auch mal unserem Gehirn Ruhe zu gönnen und das sollten Sie wirklich regelmäßig, am besten täglich tun, denn es ist erschreckend, wie rasant Erkrankungen in unserer Bevölkerung zunehmen, die durch Stress und chronische Überforderungen ausgelöst werden, sowohl auf körperlicher Ebene zum Beispiel in Form von Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen als auch auf psychischer Ebene in Form von Depressionen, Angst- und Schlafstörungen, Missbrauchsverhalten mit entspannungsfördernden Substanzen oder auch einem sogenannten Burn out.

Sie sollten diese Art der Gewohnheiten pflegen und hüten wie einen kostbaren Besitz, denn die Regeneration in Form der Entspannung unseres Geistes ist in der Schnelllebigkeit und ständigen Erreichbarkeit in unserer Gesellschaft etwas, was als Gegenpol unbedingt erforderlich ist. Probieren Sie verschiedene Methoden aus, um die zu finden, die für Sie die optimale Variante darstellt. Kombinieren Sie eine länger dauernde Einheit wie zum Beispiel eine Yogastunde mit Kurzinterventionen von 2-3 x täglich 5-10 Minuten Atem- oder Dankbarkeitsübungen, Sitzen in Stille oder Malen, Summen….

8.       Pflegen Sie Ihren Schlaf – im Schlaf arbeitet das Immunsystem in unserem Gehirn und säubert es von schädigenden Stoffen. Erlebnisse werden sortiert und abgespeichert, das autonome Nervensystem neu austariert und unser Entspannungssystem (Parasympathikus) wird gestärkt. Deshalb ist es wichtig, ausreichend zu schlafen. Falls Sie damit Schwierigkeiten haben, sollten Sie weniger zu Schlafmitteln greifen als vielmehr zu Ritualen und schlaffördernden natürlichen Mitteln. Auch darüber könnte man ein ganzes Seminar geben. Die wichtigsten Tipps bei Schlafstörungen: Gehen Sie immer zur gleichen Zeit schlafen., vermeiden Sie abends wachhaltendes Blaulicht, zum Beispiel in Lampen, am PC, Fernseher oder Handy. Können Sie ohne diese Dinge abends nicht auskommen, nutzen Sie eine Blaulichtfilterbrille. Sorgen Sie dafür, dass in Ihrem Schlafzimmer keine technischen Geräte im Stand-by-Modus laufen, dass es dunkel ist und angenehm kühl. Wenn Sie zu Grübeleien neigen, nehmen Sie sich einen Stift und einen Zettel mit ans Bett und schreiben Sie all Ihre Gedanken auf, damit sie Ihren Kopf verlassen. Üben Sie vor dem Einschlafen kleine Rituale, zum Beispiel Dankbarkeitsgedanken für Dinge, die am Tag schön waren und gut gelaufen sind. Hören Sie sich eine Kurzmeditation an oder machen Sie ein paar Atemübungen. Merken Sie sich die Dinge, die Ihr Schlafverhalten günstig beeinflussen und nutzen Sie sie als tägliche Rituale.

9.       Verlassen Sie schlechte Gewohnheiten. Jeder hat sie, die meisten von uns kennen sie. Unsere schlechten Gewohnheiten. Und trotzdem wir wissen, dass wir uns immer wieder damit schaden, tun wir es immer wieder, sei es die Tafel Schokolade, der Alkohol am Abend, zu wenig Bewegung, zu viel Computer- oder Medienkonsum. Schreiben Sie sich doch einmal eine kleine Liste mit Ihren schlechten Gewohnheiten auf und dann suchen Sie sich jeden Monat 1 dieser Angewohnheiten heraus, um sie abzustellen und sie die nächsten 4 Wochen nicht zu tun. Sie werden sehen, so kleine Veränderungen können langfristig gesehen sehr große positive Wirkungen haben und manche schlechte Gewohnheit werden Sie nach 4 Wochen gar nicht wieder aufnehmen wollen, weil Sie fühlen, dass es Ihnen ohne sie viel besser geht und das es Ihnen gar nicht mehr schwer fällt, darauf zu verzichten, So werden wir Monat für Monat ein bisschen gesünder leben und mehr Vitalität und Leichtigkeit in unserem Leben spüren. Es ist so schön, wenn man merkt, dass man selbstwirksam ist. Es ist etwas, was einem keiner nehmen kann, denn wir sind von niemandem abhängig außer von uns selbst.

10.   Lachen Sie und umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihnen guttun. Egal was die Zukunft bringt, Freunde sind wichtig und lachen stärkt tatsächlich auch unser Immunsystem. Außerdem sind Menschen, die regelmäßig Ihre Lachmuskeln im Gesicht bewegen besser gegen Depressionen geschützt, aber schon die fröhlichen Gespräche und Gemeinsamkeiten dürften eine gute Schutzmaßnahme gegen Trübsinnigkeit sein. Nicht umsonst zeigen viele Untersuchungen, dass Menschen mit guten sozialen Kontakten seltener eine Demenz entwickeln und länger gesund altern. Etwas, was wir uns alle wünschen.

 

In diesem Sinne, lächeln Sie am Ende dieses Artikels ganz bewusst und motivierend!